Seiteninhalt
 
21.07.2022

Einladung zur Infoveranstaltung

Die Gemeinde Holle lädt am Dienstag, den 02. August 2022 um 18:00 Uhr zu einer Infoveranstaltung in die Schäferscheune Sillium ein. Thema: Die Entwicklung eines Verkehrskonzeptes für Derneburg und die Mitwirkung der Bürger/innen aus der Gemeinde Holle.

Was bisher geschah

Im Jahr 2007 erwarben Andrew und Christine Hall, ein amerikanisches Kunstsammlerehepaar das Schloss Derneburg von Georg Baselitz. Fast 10 Jahre ließen sie durch die gegründete Hall-Art-Foundation das Schloss aufwendig sanieren und bauten es zu einem Kunstmuseum um. 2016 fand dort die erste öffentlich zugängliche Ausstellung zeitgenössischer Kunst statt. Seit diesem Zeitpunkt entwickelt sich das Kunstmuseum auf dem Gelände der ehemaligen landwirtschaftlichen Domäne weiter. Ausstellungsflächen in den alten Gebäuden wurden errichtet, eine Kunstbibliothek und ein Hotel sind in Planung. Inzwischen wird auch der Hopfengarten zu einem Park umgestaltet, in dem Skulpturen ausgestellt werden sollen. Die alte Klostermauer, schon seit langem hinfällig und einsturzgefährdet, wird Stein um Stein saniert.

Seit kurzem ist die Hall-Art-Foundation auch Eigentümer der Pyramide des den Grafen zu Münster. Für die Gemeinde Holle wären die Kosten für den damit verbundenen Erhalt nicht vertretbar gewesen.

Die Gemeinde im Dialog mit der Hall Art Foundation

Was in manchen Ohren wie ein Ausverkauf von Derneburg klingt, ist für andere eine erfreuliche Entwicklung. Dazwischen liegen Welten, die geeignet sind, Unverständnis und Streit auszulösen. Diese Situation hat in der Vergangenheit zu heftigen Debatten in Derneburg gesorgt, die insbesondere im Ortsrat zu heftigen Auseinandersetzungen geführt hat.

Mein Anspruch als Bürgermeister der Gemeinde Holle ist es, Ruhe und Sachlichkeit in die Diskussion zu bringen. Seit meinem Amtsantritt achte ich sehr darauf, die großen Veränderungen in Derneburg proaktiv im Dialog und persönlichen im Kontakt mit den Verantwortlichen der Hall-Art-Foundation und dem Ehepaar Hall zu begleiten. Ziel ist es, die Interessen der Gemeinde Holle und ihrer Bürger/innen zu vertreten und gemeinsame Lösungen zu finden, die auch zum Wohle Derneburgs und der Gemeinde Holle beitragen.

Durch den Ausbau des Schlosses Derneburg zu einem der größten privaten Kunstmuseen in Europa ergeben sich für uns Herausforderungen und Chancen. Nur mit einer auf Fakten basierenden Sachpolitik können wir das beste Mögliche für die Ortschaft und die ganze Gemeinde erreichen.

Fragen und Bedenken

Von den Bürger/innen wird immer wieder angefragt, ob die neuen, privaten Eigentümer weiterhin einen freien Zugang zu den bisher nicht eingezäunten Bereichen rund um das Schloss gestatten oder ob Besucher dieser Bereiche möglicherweise zukünftig Eintritt bezahlen müssen.

Auch ein möglicher Anstieg der Besucherzahlen hat zu Ängsten in der Bevölkerung geführt. Manche Bewohner befürchten, dass das damit verbundene Verkehrsaufkommen den Ort überfordert und zu chaotischen Situationen durch parkende Autos führen könnte.

Die Gemeinde Holle lädt alle Bürger/innen zu einer Infoveranstaltung am Dienstag, den 02. August um 18:00 Uhr in die Schäferscheune Sillium ein.

Die Entwicklung eines Verkehrskonzeptes

Vor diesem Hintergrund hat die Gemeinde Holle in Abstimmung mit dem Ortsrat die Erstellung eines Verkehrskonzeptes beauftragt, in dem auf Basis von belastbaren Daten zum fließenden und ruhenden Verkehr machbare und wirksame Lösungsvorschläge zur Bewältigung der aktuellen und zukünftigen Verkehrslasten erarbeitet werden. Mittlerweile sind die geplanten Arbeiten angelaufen und es liegen erste Daten einer Verkehrszählung über Pfingsten vor.

Zusammen mit dem Planungsbüro PGT Umwelt und Verkehr aus Hannover werde ich Ihnen das Verkehrskonzept, den Ablauf seiner Erstellung und die bisher vorliegenden Erkenntnisse auf der Infoveranstaltung am 2. August vorstellen. Vertreter der Hall-Art-Foundation berichten anschließend über die Planungen des Kunstmuseums.

Die ersten Ergebnisse des Planungsbüros können nach der Veranstaltung auf der Internetseite der Gemeinde Holle unter www.holle.de/verkehrskonzept abgerufen werden. Alle sind dann aufgefordert, in einem Zeitraum von 2 Wochen ihre Stellungnahmen und ergänzenden Hinweise zu bestimmten Themenbereichen des vorgestellten Konzeptes abzugeben. Danach wird es weitere öffentliche Veranstaltungen geben, die über die Entwicklung des Verkehrskonzeptes berichten. Umfragen und die Beteiligung der Bürger/innen werden somit über eine neutrale Instanz und nicht über die Parteipolitik gewährleistet.

Die Gemeinde freut sich über alle Bürger/innen, die sich auf diesem Weg in die Entwicklung des Verkehrskonzeptes mit einbringen.

Kurzfristige Maßnahmen bei Bedarf bis zur Fertigstellung des Verkehrskonzeptes

Um noch in diesem Jahr auf eine eventuell zunehmende Steigerung der Besucherzahlen und des Verkehrsaufkommens reagieren zu können, hat die Gemeinde verschiedene Lösungsansätze, wie z.B. eine Einbahnstraßenregelung, diskutiert. Diese kurzfristigen Maßnahmen

  • sind keine Festlegung auf die Ergebnisse des noch zu erstellenden Verkehrskonzeptes und sind zeitlich begrenzt
  • unterstützen das Verkehrskonzept durch zusätzliche Erkenntnisse
  • werden nur nach objektivem Bedarf umgesetzt und
  • nehmen Rücksicht auf die Befürchtungen der Bürger/innen.

Somit orientieren sich kurzfristige Maßnahmen in der Zeit bis zur Erstellung des Verkehrskonzeptes immer am tatsächlich vorliegenden Bedarf. Trotz aller bislang geäußerten Befürchtungen in Bezug auf den Besucheransturm in diesem Frühjahr und Sommer ergibt sich für mich derzeit aber kein akuter Handlungsbedarf.

Falk-Olaf Hoppe
Bürgermeister der Gemeinde Holle